Zweiter Sommer

Down Under

Startseite | Suche | Beiträge | Blogger.de
Freitag, 1. Oktober 2010
Ankommen
Wahnsinn! Ich schaffe es tatsächlich mal, überhaupt was zu posten. Das Internet gibt es also wirklich auch in Australien. Verblüffend!
Seit 5 Tagen bin ich also aus Deutschland raus. Am Montag um 12:30Uhr ging der Flug. Und schon im Flieger wurde die Zeitumstellung zelebriert. Irgendwann ging da das Licht aus, man versuchte irgendwie zu schlafen, dann wurde es wieder hell und es gab Frühstück. Frühstück. Um 22Uhr deutscher Zeit. Aber selbst in der Zeit des Zielflughafens Kuala Lumpur hätte ein Frühstück eigentlich keinen Sinn ergeben. Da war's 4 Uhr morgens. Aber mein Körper, der Frühstück nie ablehnt, hat das mal so akzeptiert und so hab ich überhaupt nichts von 'nem Jetlag gespürt. Auch nach coolem Sonnenaufgang in Malaysia, und Weiterflug nach Sydney bis 19Uhr, wo die Sonne längst schon wieder untergegangen war.
Seitdem bin ich also in Sydney. Bisher war das aber mehr organisieren als Sight Seeing oder sonst was. Den ersten Tag haben die Leiter dieser Organisation, mit der ich hier bin uns alles erzählt, was man als Backpacker wissen muss. Und das tolle ist, ich muss quasi nichts davon selbst machen. Zumindest nichts nerviges. Ein Bankkonto haben die mir eröffnet, 'ne SIM-Karte hab ich von denen gekriegt, Bewerbungen kann ich von 'nem Beispiel abkopieren und mit Abhakfeldern meine "persönlichen" Skills einfügen. Und erstaunlicherweise kommen diese Bewerbungen wohl wirklich gut an! Auch wenn ich mich bisher noch nirgendwo beworben habe. Meine Pläne haben sich nämlich komplett geändert. Im Norden Australiens fängt in wenigen Wochen die Regenzeit an und wenn ich die Great Barrier Reef noch sehen will (und jeder der in Australien ist, will das), muss ich da jetzt hin. Nächste Woche Freitag isses am billigsten und billig ist hier eines der wichtigsten Argumente.
Zum Beispiel auch beim Hostel-Suchen. Für Unterkunft hat die Work&Travel-Organisation Travelworks nur an den ersten beiden Tagen gesorgt. Und deren Start-Hostel ist viel zu teuer. Also haben wir (ich und 5 andere, die mit mir hergeflogen sind - Kristina, Tabatha, Bernd, Florian und Marius) den gestrigen Tag quasi komplett mit Hostel-Suche genutzt. Und dabei haben wir wohl den größten Fehler, den man als Backpacker machen kann, begangen: Ein Hostel war billig, also haben wir gleich ne Woche gebucht. Ohne (!!!) das Zimmer vorher gesehen zu haben. Das Hostel sah ja ganz nett aus. Aber dann, als wir in das Zimmer kamen, stank es, 3 Betten sollten schon belegt sein, welche das waren, war nicht ganz klar, alle Betten waren komplett voll mit Müll, schimmligen Cola-Dosen, Haaren und (um das Bild im Hangoverstyle perfekt zu machen) einem Chinesen, der in Boxershorts auf irgendeinem Bett vor sich hin vegetierte, schlief und sich auch partout nicht wecken ließ. Die Wände des Zimmers bestanden entweder aus abgerissener bzw. dreckiger Tapete oder Schimmel. Safes gab's übrigens auch nicht. Aber trotz aller „No Refund“-Schilder an der Rezeption haben wir dann natürlich versucht, das Zimmer wieder los zu werden. Was aber auch gar nicht mal so leicht ist, wenn man zum Beispiel keine Ahnung hat was Schimmel heißt, man das Dictionary fragt und das einem den Tipp „White Horse“ gibt (wenig hilfreich auch, dass fast alle von uns [inklusive mir] am Anfang überhaupt nicht die Doppeldeutigkeit dieses Begriffs gerafft haben, weshalb wir beim Beschweren immer wieder lachen mussten...). Mit der relativ unsinnigen Begründung „We just arrived, we didn't know that we should have checked the rooms first“ haben wir dann aber das Geld doch noch zurück gekriegt und wir haben 2 Straßen weiter wesentlich mehr Glück mit den Zimmern gehabt!
Mit den Zimmern gab's dann auch endlich mal Zeit, so Sachen wie das Sydney Opera House und die Harbour Bridge anzugucken. Zumindest die beiden Mädchen in unserer 6er-Schicksalsgemeinschaft hatten nach mehr als zwei Tagen Sydney noch nichts davon gesehen. Natürlich war der Plan, nach einer etwas seltsamen Backpacker-Hostel-Sauftur, bei der man von Bar zu Club zu Club mit nem Bus gefahren wurde, um Gratisgetränke abzustauben, noch mal schnell zur Oper zu gehen wenig sinnvoll. Den Weg zur Oper haben wir dank verblüffend offenen und hilfsbereiten Straßenarbeitern zwar gesagt gekriegt, zurück haben wir uns aber sofort verlaufen. Und weil wir weder die Straße noch den Namen unseres neuen Hostels kannten, mussten wir irgendwelche halbbetrunkenen Australier nach einer riesigen CocaCola-Werbung in der Nähe fragen, die uns - erstaunlich - alle (und wir mussten insgesamt 3 Leute fragen) sofort den Weg zeigen konnten.
Damit waren die ersten Lektionen für Backpacker gelernt: Guck dir Hostelzimmer immer vorher an! Und achte auf Werbung. Reinfallen kann man eh nicht! Cola ist nicht im Budget!

... comment

Bilder

Das passiert, wenn man beim Auftauchen "Can you take the photo" statt "Can you take the camera" sagt... Blick vom Castle Hill BBQ im Sydneyer Vorort. Wir haben das "echte" Sydney gefunden ;) Die Australische Flagge



Die letzten Einträge

Australien, 21.03 - Herbstanfang
Die Blätter fallen langsam von den Bäumen,...
by 037leo (22. Mär, 09:36)
Von Politik über...
Das Internet verändert die Welt. Nicht nur, dass...
by 037leo (9. Mär, 21:34)
Supertramp
Die deutsche Sprache ist voller angeblicher Anglizismen....
by 037leo (4. Mär, 21:40)
... Perth
Der Roadtrip war vorbei. Wir waren wieder in Perth....
by 037leo (26. Feb, 19:02)
WCRT III: …, die...
Perth hatten wir erreicht. Eine Woche hatten wir noch,...
by 037leo (20. Feb, 01:41)