Zweiter Sommer

Down Under

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Samstag, 26. Februar 2011
... Perth
Der Roadtrip war vorbei. Wir waren wieder in Perth. Alles war wie geplant.
Fast!
Als wir in die Stadt kamen, sind wir erstmal zu dem Hostel gefahren, dass wir uns in Esperance per Internet gebucht hatten. Für das wir auch schon 10% gezahlt hatten (die man bei Online-Buchungen immer zahlen muss). Um dann gesagt zu kriegen, dass das Hostel leider voll wäre! Und nicht nur das Hostel. Ganz Perth war ausgebucht. Backpacker können/wollen logischerweise nicht mehr nach Queensland. Die Tourihochburgen sind weggeflutet und weggeweht worden. Australienreisende mussten ihre Pläne ändern. Plötzlich sind alle in den Westen gekommen. Plötzlich war Perth voll.
Das Problem war, dass wir unser Geld nicht zurückbekommen konnten, weil das schon an die Agentur gegangen war, über die man im Internet bucht. Außerdem waren wir natürlich etwas unter Zeitdruck. Wir mussten schließlich noch das Auto putzen und zurückbringen...
Nach über einer Stunde an der Rezeption und nachdem auch der Besitzer des Hostels eingeschaltet war, haben wir dann aber doch noch 3 Betten zugeteilt bekommen. Die Leute, denen die Betten vorher gehört hatten und die eigentlich schon weitere Nächte reserviert (aber noch nicht gezahlt) hatten, wurden wohl einfach rausgeworfen. Das zeigt schon so ungefähr, was das für ein Hostel war.
Ein billiges. Kein freundliches. Kein sauberes (aber zumindest ein schimmelfreies).
Nachdem wir das Auto zurückgebracht hatten (was gott-sei-dank völlig problemlos ging – größtenteils, weil die Mädels, die das Auto entgegengenommen hatten, irgendwelche Französinnen waren, die weder von Autos noch von der englischen Sprache irgendeine Ahnung gehabt zu haben schienen) haben wir uns also sofort nach einem neuen Hostel umgesehen. Zwei Nächte hatten wir schon gezahlt. Wir brauchten also eine Unterkunft für den übernächsten Tag. Aber selbst für dieses Datum schien schon alles komplett ausgebucht zu sein. Irgendwo wurde uns dann letztlich aber doch ein Zimmer garantiert. Wir sollten nur an dem Morgen, an dem wir aus dem anderen Hostel ausgecheckt hätten, vor 10 Uhr an diesem Hostel sein. Zahlen sollten wir noch nichts (und ja! Jetzt kann sich jeder denken, wie diese Nummer für uns ausgegangen ist – wir waren aber so froh, dass wir was gefunden hatten, dass wir dem Typ an der Rezeption blind geglaubt haben – er hatte es uns ja GARANTIERT!!!!! Arsch!)
Aber dann hatten wir noch Zeit, ein bisschen durch die Stadt zu laufen. Und Perth ist tatsächlich eine schöne Stadt. Vor allem, dass sie mich im Stadtzentrum relativ stark an Frankfurt erinnert hat – aber wahrscheinlich kommt mir das nur so vor, weil ich Frankfurt irgendwie vermisse. Insgesamt hat mir Perth jedenfalls deutlich besser gefallen als Sydney! Bei Melle, Lukas (die auch noch in Brisbane waren) und Alex (der Adelaide als einzige der fünf Großstädte Australiens noch nicht gesehen hat), schaffte es Perth zwar „nur“ auf Platz 1 zusammen mit Sydney (unverständlich!), aber bei mir war das ja erst die zweite Millionenstadt (Perth hat 1,8 Millionen Einwohner). Die Innenstadt ist deutlich entspannter als in Sydney. Das Wetter war deutlich besser. Und überhaupt! Der Westcoast ist einfach viel toller als die Eastcoast!!!!!
Außerdem hat einen Tag nach unserer Ankunft in Perth (11. Februar) das Perth Festival angefangen. Vielleicht war das auch mit Schuld daran, dass einfach zu viele Leute zu der Zeit in Perth waren. Ein Arts Festival. Mit Film. Mit Theater. Mit Musik (erstaunlicherweise präsentiert in der Beck's Musik Box). Einfach mit den neuesten Trends aus Europe – eine Auszeichnung, die man hier viel häufiger findet als die „Trends aus Amerika“, die bei uns so abgefeiert werden. Als Highlight beispielsweise irgendwas aus der Trendstadt Berlin. Leider war alles unbezahlbar.
Alles?? Nein! Zumindest die Festivaleröffnung war gratis. Eine Pyrotechnikshow von einer Gruppe, die angeblich in Europa total bekannt ist. Vielleicht lag es daran, dass der Platz, an dem diese Show stattfand so dermaßen überfüllt war, sodass wir uns das Spektakel nur von sehr weit weg angucken konnten, aber die Show sah ziemlich abstrus und wenig spektakulär aus. Nur das kurze Feuerwerk am Ende war cool (und ein kleiner Ersatz dafür, dass ich an Neujahr kein Feuerwerk gesehen habe).
Was haben wir noch in Perth gemacht? Wir haben uns ein neues, etwas weiter vom Stadtzentrum entferntes Hostel gesucht (weil das eigentlich geplante Hostel natürlich nichts mehr von uns wusste, als wir vor 10 Uhr morgens dort aufgekreuzt sind). Das es etwas abgelegen ist, ist aber kein Problem, weil Australien an manchen Stellen etwas weiter ist als Deutschland, und man daher, um Autos aus der Innenstadt zu vertreiben, in einem relativ großen Bereich in der Innenstadt Perths kostenlos Bus fahren kann (legal!).
Lukas und Melle, die noch bis Juni in Australien und deswegen auch länger in Perth bleiben, um hier zu arbeiten, haben die meiste Zeit einen Job gesucht. Also hat sich unsere Vierergruppe so langsam aufgelöst. Alle zusammen haben wir noch den Stadtspaziergang, der im Lonely Planet vorgeschlagen wird, gemacht und natürlich die Abende (meist gechillt) verbracht. Das Outlet-Center von Perth (in dem ich mir neue Badeshorts gekauft habe, das aber ansonsten nicht so der Hit war) und Scarbourough Beach, ein wirklich schöner Stadtstrand, hab ich dann nur noch zusammen mit Alex besucht.
Ansonsten ist in Perth für mich noch ein Problem aufgetreten. Ich hatte die Hälfte der Kaution für die Autovermietung gezahlt. Da diese Kaution erst nach 5-10 Werktagen nach Autorückübergabe zurücküberwiesen wird, ging mir langsam das australische Geld aus. Also wollte ich wieder von meinem deutschen Konto abheben. Vor Darwin war das ja kein Problem. Nur plötzlich wurde mir „Too many PIN tries“ angezeigt. Was aber unmöglich sein kann. Also habe ich bei der Frankfurter Sparkasse angerufen und die Call-Center-Frau meinte, ich hätte jetzt ein Problem. Das mit den PINs könnte an einem Lesefehler liegen und sie könnte das auch wieder zurücksetzen. Aus irgendeinem obskuren Grund müsste ich die Karte aber dann neu aktivieren und dafür müsste ich meine erste Abhebung bei einem Automaten der Frankfurter Sparkasse machen. Hey! Tolle Idee! Leider gibt’s in Australien nicht soooo viele davon.
Ich habe die Sache jetzt so gelöst, dass ich Lukas seine Hälfte der Kaution von meinem auf sein deutsches Konto überwiesen habe, und so die komplette Kaution kriege. Mit der müsste ich eigentlich gut durchkommen. Wenn sie denn mal auf meinem Konto ankommt.
Bis dahin muss ich extrem Geld sparen, was zu sehr seltsamen Verhaltensweisen führt. Aber dazu mehr im nächsten Post.
Weil das war eigentlich alles zu Perth. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch habe ich die Stadt verlassen. Mit dem Flugzeug nach Brisbane (das Ticket hatte ich schon länger bezahlt, als ich noch reich vom Geld aus dem Pie Shop war). Von hier aus habe ich damit exakt vier Wochen um runter nach Adelaide zu kommen und von dort aus zurück nach Deutschland zu fliegen (und da dann so schnell wie möglich wieder anzufangen zu arbeiten – neben meinem Praktikum – aber das ist eine andere Geschichte [oder würdet ihr mir Geld spenden, wenn ich hier nen Flattr-Button einbauen würde? Ich hab's nötig :P])!
Und nein! Ich erkläre jetzt nicht was Flattr ist! Ich geh jetzt schlafen! Im Bus! :)
[geschrieben am 22. Februar 2011 - Perth verlassen hatte ich aber schon am 16.02. Ja. Ich häng etwas hinterher...]

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Bilder

Das passiert, wenn man beim Auftauchen "Can you take the photo" statt "Can you take the camera" sagt... Blick vom Castle Hill BBQ im Sydneyer Vorort. Wir haben das "echte" Sydney gefunden ;) Die Australische Flagge



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