Zweiter Sommer

Down Under

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Mittwoch, 19. Januar 2011
Wetter ist okay, aber Broome??
Queensland bleibt überschwemmt. In Brasilien gibt's Überschwemmungen und sogar in Frankfurt tritt der Main über seine Ufer.
In Broome ist Regenzeit. Aber es regnet nicht mehr. Vielleicht mal in der frühen Morgenstunden und ab und an gibt's winzige Fünf-Minuten-Nieselregen-Schauer. Das war's! Die Luftfeuchtigkeit ist hier natürlich etwas zu hoch und anders als in Darwin habe ich hier nicht überall Aircons (Klimaanlagen) um mich rum (nur für die Supermärkte nimmt man sich am besten noch Rollkragenpullover mit). In Broome ist Regenzeit. Broome ist die größte Stadt zwischen Darwin und Perth. Die größte Stadt innerhalb von etwa 4000km. In Broome leben knapp 15 Tausend Menschen. Aber Broome ist die größte Stadt! Die Menschen, die tatsächlich die West-Coast sehen wollen (und ich mein - hey!! - The West-Coast is the new East-Coast und West-Coast is the Real Australia), kommen nach Broome. Hier gibt es also auch ein paar große Backpacker-Hostels.
Aber!
In Broome ist Regenzeit. Kein Mensch will jetzt nach Broome. Broome ist ausgestorben. Das hat natürlich Vorteile. Ich kann in einem YHA-Hostel wohnen, also der etwas luxuriöseren internationale Hostelkette (YMCA), krieg kostenlos Frühstück und zahle so viel wie im billigsten Hostel, in dem ich an der East-Coast war. Man kann zu den (wenigen) quasi-Sehenswürdigkeiten gehen und sieht dort, außer den Leuten, mit denen man hingegangen ist, absolut niemanden!
Aber wenige Menschen sind natürlich auch ein Nachteil. Vor allem, wenn man auf jemanden wartet, der die Westküste runterfährt, die Landschaft sehen will und auch noch einen Platz frei hat.
Aber trotzdem muss man sagen: in den Backpacker-Zustand kommt man auch nach 2 Monaten mot quasi-festem Wohnsitz innerhalb von Sekunden zurück. Und an der Westküste ist es sogar noch nen Tacken cooler, als im Osten! Backpacking ist Kontakte knüpfen für Dummies. Um die ersten beiden Leute (natürlich Deutsche) kennen zu lernen musste ich nicht mal aus dem Bus von Darwin nach Broome aussteigen. Man kommt ins superroutinierte Gespräch, das bei allen Backpacker ungefähr gleich anfängt. Wer bist du? Wo kommst du her? Wie lange bist du (schon/noch) hier (in Stadt X? in Australien?)? Was hast du schon gesehen? Was willst du noch machen?
Und dann kennt man sich. Und dann tut man sich zusammen. Und dann, ja, erst dann, fängt man an zu planen! Was gibt es für Hostels in Broome? Wo gehn wir hin? Wie kommen wir hin? Was macht man so in Broome? Im Hostel selbst trifft man dann selbstverständlich auch wieder Leute und so pendelt und fließt das soziale Umfeld immer weiter. Die Deutschen aus dem Greyhound sind nach zwei Tagen wieder abgereist. Zur Zeit hänge ich hier mit einem anderen Deutschen, einem Norweger, einem Dänen und einem Haufen Esten (oder Estländer?!) rum. Aber ich hatte zum Beispiel für 3 Frühstücke auch Kontakt zu zwei Mädels aus Florida, die sowas von übertrieben klischee-amerikanisch waren (Oh my god, that is sooo awesome! The Lighthouse is amazing! And the cemetery! Have you seen the cemetery? It's unreal! It's so cool! I looove vegemite! Have you tried vegemite? It's awesome!! Do you have social insurance in Germany? I don't like Obama!).
Wenn alles klappt, wie es zur Zeit aussieht, werde ich wohl tatsächlich meinen Roadtrip kriegen. Ungefähr ab Donnerstag. Davor kommen zwei Freunde des verbliebenen Deutschen, so dass wir uns dann zu viert zusammentun könnten.
Das heißt natürlich, dass ich dann eine komplette Woche in Broome bin. Das wäre nicht so schlimm, wenn Broome, wie die deutsche Ausgabe des Lonely-Planet-Reiseführers suggeriert, den schönsten Strand der Welt hätte (in der englischen Ausgabe ist es relativiert auf einen der schönsten Strände Australiens). Der Cable Beach ist zwar tatsächlich groß, aber halt nicht besonders schön. Mehr so Zwei-Minus. Er ist okay. Die Stadt ist halt verdammt klein, der Leuchtturm wirklich unspektakulär, die Dinosaurier-Fußabdrücke (angeblich von 9 verschiedenen Arten, so viele, wie man sonst angeblich fast nirgendwo auf der Welt sehen kann) auf ganz coolen Steinformationen interessant, aber mit einem 15km-Fußmarsch verbunden (den wir gemacht haben, aber einmal reicht halt auch). Und ja, das einzige weitere Highlight ist ein Japanischer Friedhof (in Broome gab und gibt es viele Japaner, die für die Perlenzucht arbeiten). Und hey! Es ist ein Friedhof! Mit Gräbern und so. Und Grabsteinen! Ein Friedhof! Highlight!
Insofern bleibt einem nichts anderes übrig, als die „einzigartige Atmosphäre und Energie, die man nirgendwo sonst in WA findet“ zu genießen. Die „Broome-Time“ mit Beach-Volleyball, Tischtennis, viel Zeit im Pool und Entspannung verbringen. Es gibt halt viele Vorteile am Backpacker-Reisen. Ein Nachteil ist, dass man auch mal eine Woche an einem Ort verbringt, der allerhöchsten für 2 Tage ausgelegt ist (wenn man nicht arbeitet)!

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Bilder

Das passiert, wenn man beim Auftauchen "Can you take the photo" statt "Can you take the camera" sagt... Blick vom Castle Hill BBQ im Sydneyer Vorort. Wir haben das "echte" Sydney gefunden ;) Die Australische Flagge



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